Wieder eines der Zertifikate (Teilnahmebescheinigungen) über die ich bereits einen Artikel verfasst habe:

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Diese Zertifikate sind ja nichts wert! Das ist ja nur Marketing und Hersteller-Quatsch! Das sind doch nur „Balbla“ Schulungen, die kann man doch nicht ernst nehmen….
So oder so ähnlich sind oft die Kommentare zu den zugegeben recht einfach zu absolvierenden Online Zertifikaten von Herstellern und Distributoren.
Dabei geht es in diesen Schulungen doch gar nicht darum, die Teilnehmer zu Top-Spezialisten auszubilden. Wer glaubt, mit einem solchen Zertifikat in der Tasche nun der große Experte zu sein, der ist sicherlich auf dem Holzweg. Aber diese Online Schulungen sind eine einfache und schnelle Möglichkeit sich zumindest ein paar Grundlagen zu einem Fachgebiet zu verschaffen. Es sind nur ein paar Basics die vermittelt werden, mehr nicht.
Auffällig ist, dass immer diejenigen am abwertendsten über diese Art der Weiterbildung sprechen, die dann aber später zu einem kommen und fragen „Jörg du weißt doch immer so viel, kannst du mir mal erklären…“
Tja, wo bekomme ich dieses Wissen denn immer her? Mir streut das Sandmännchen das auch nicht Nachts mit dem Schlafsand zusammen in mein Köpfchen. Es sind viel mehr die vielen kleinen Schulungen, Zertifikate und Seminare, die in der Kombination das gesamte Wissen ausmachen.
Vor allem belegen solche einfachen Zertifikate eines, das Interesse des Absolvierenden, an den entsprechenden Themen.

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Auch schon wieder eine Weile her…
Da stecken einige Erinnerungen drin. Gar nicht nur durch die Schulungen und Zertifizierungen. Wie man sehen kann sind die Zertifizierungen ziemlich geballt. December, Januar, Februar.
Ich weiß es noch wie heute. Mitten in diese Maßnahme hinein kam die Trennung von meiner Frau. Mich hat das so sehr aus der Bahn geworfen, dass ich die Maßnahme beinahe hätte vorzeitig beenden müssen. Während die Komilitonen einer nach dem anderen davonzog, und Prüfung für Prüfung absolvierte, saß ich nur meine Stunden ab, und bekam den Kopf nicht frei.
Bis dann der Leiter des Institutes Georg Tönjes mich zum Gespräch zitierte. Teilnehmer die ein mindestmaß an Leistung, gemessen in bestandenen und absolvierten Prüfungen, nicht erbrachten wurden aus dieser vom Arbeitsamt finanzierten Maßnahme entfernt. Schließlich sollten keine Steuergelder verschwendet werden.
Nur dank dem Einsatz zweier Trainer (Matthias Kuck und Volker Hess) denen kurz zuvor ähnliches wiederfahren war, die für mich ein gutes Wort einlegten, durfte ich die Maßnahme fortsetzen, unter der Bedingung wenigstens bis Weihnachten noch eine Prüfung zu schaffen.
Ich schlug eine Wette vor. Sollte ich es bis Weihnachten bis zum MCSA schaffen, dürfte ich an einem Exchange Kurs zusätzlich teilnehmen. Georg Tönjes ließ sich auf diese Wette ein, in der Überzeugung 3 Prüfungen in 14 Tagen würde ich sowieso nicht schaffen.
Also den Exchange Kurs habe ich dann doch noch besucht. Nur die Prüfung hab ich nicht mitgenommen, die hätte ich damals selbst bezahlen müssen. Und da ich mich mehr mit den Forderungen meiner angehenden Ex auseinanderzusetzen hatte ist das dann auf der Strecke geblieben.

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Nachdem ich meine Katzen, Avila, Tabea und Sabena im Zuge meiner Scheidung leider abgeben musste, wollte ich eigentlich keine Katze wieder haben. Zu sehr schmerzten die Erinnerungen, zu schwierig und ungewiss erschien mir auch auf Grund der privaten Situation die Frage, wirst Du eine Katze dauerhaft versorgen und ihr ein Heim bieten können.
Ich wollte mir nicht aus einer Laune heraus eine Katze anschaffen und dann verschlägt es mich vielleicht beruflich doch wieder irgendwo anders hin, wo mir das Halten einer Katze nicht erlaubt sein würde. Wenn ich mir je wieder ein Tier anschaffen wollte, dann nur dann, wenn ich mir vorher auch ganz sicher war, dass es bei mir sein ganzes Leben würde leben dürfen.
Aber wie heißt es doch so schön in einem alten Zitat von Wilhelm Busch:
„Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.“
Bis zur vollständigen Renovierung der neuen Wohnung in Westerstede nächtige ich mal wieder in der Ferienwohnung meiner Eltern. Immerhin läuft der Mietvertrag in Leinefelde ja auch noch bis Ende Februar. Das muss ja auch alles irgendwie bezahlt werden.
Es ist natürlich schon stock duster, als es mit dem Auto abends spät nach Hause geht. Mehr als schlafen, frühstücken und schnell wieder zur Arbeit, anschließend weiter renovieren, tapezieren, streichen, Fußboden verlegen, geht im Augenblick wirklich nicht.
Über die Landstraßen geht es nach Ostrhauderfehn. Im Scheinwerfelkegel eines entgegenkommenden Fahrzeugs sehe ich eine Katze auf die Straße springen. Viel zu spät, zu knapp um es noch vor dem Verkehr sicher über die Straße zu schaffen.
Es ist zu knapp. Die Frontschürze des entgegenkommenden PKWs erwischt die Katze, sie verschwindet unter dem Fahrzeug. Ich latsche voll auf die Bremse. Mich schockt jedes Tier, welches zermatscht oder breitgefahren an der Straße liegt. Ich kann da nicht hinsehen. Der Wagen der die Katze erwischt hat, fährt ungerührt weiter, nicht einmal ein winziger Moment der Verzögerung ist zu erkennen. Ich bremse weiter ab, um anzuhalten. Sehe wie die Katze sich aufrappelt. Sie ist nicht tot. Vielleicht ist sie nur verletzt. Im Dunkeln kann man das im Scheinwerferlicht schlecht sehen.
Es kommt wieder Gegenverkehr. Ich denke nur „Oh nein!“ da ist es schon zu spät. Wie der erste Wagen fährt auch dieser einfach über die Katze hinweg. Erwischt sie wieder mit der Frontschürze. Ich sehe im Licht meiner eigenen Scheinwerfer wie die Katze unter dem Auto herpurzelt. Das wird es wohl gewesen sein. Auch dieser Fahrer verzögert nicht einmal, fährt einfach weiter, dabei stehe ich doch schon auf seiner Gegenspur. Bemerkt er nicht einmal das?
Ich schalte den Warnblinker ein, steige aus. Wenigstens die tote Katze von der Straße räumen. Ich mag nicht morgen früh auf dem Weg zur Arbeit hier wieder vorbeikommen und dann ist sie vielleicht auf einen Quadratmeter platt und ausgewalzt auf der Straße verteilt. Sie wenigstens in den Graben schieben und ihren Leichnam der Natur überlassen.
Doch wo ist sie? Ich schaue mich im Licht meiner Scheinwerfer um. Sie liegt nicht mehr auf der Gegenspur. Sie lebt, soweit man das noch Leben nennen kann. Sie zieht eine Blutspur hinter sich her und es ist eigentlich eher ein wurmartiges, kriechendes sich fortbewegen. Ein Körper der in den letzten Zügen seines kurzen Lebens dahinzuckt.
„Du musst sie erlösen!“ schießt es mir durch den Kopf. Eigentlich richtig. Sie verreckt gerade direkt vor meinen Augen hier jämmerlich irgendwo auf einer Landstraße im Ammerland. Doch ich bringe das nicht fertig. Es wäre so einfach. Den großen Radschlüssel aus dem Werkstattwagen einmal drauf und es ist vorbei.
Ich kann es nicht.
Bis zu Beate, Freundin meiner Eltern, Tierärztin, bei der auch schon unsere letzten drei Katzen ihre Erstuntersuchung hatten, sind es nur rund 20 Kilometer. Ich fahre direkt an ihrer Tür vorbei. Vielleicht schafft die Katze es bis dahin.
Es ist mehr die Feigheit davor die Entscheidung über Leben und Tod selber fällen zu müssen. Vielleicht erledigt die Zeit ihren Job bis dahin auch von ganz alleine.
Ich nehme eine alte Decke, in die wir normalerweise IT-Systeme einpacken um sie vor Beschädigung zu schützen und lege die Katze darauf, so blutet sie nicht das ganze Auto voll. Fahre los, nein rase in Richtung Ramsloh. Rufe meine Eltern an, denn die Nummer von Beate habe ich natürlich nicht in meinen Kontakten und erst recht nicht im Kopf. Bitte meine Mutter darum Beate zu informieren. Ich bin mir sicher, auch wenn es schon spät ist, sie wird helfen, wenn sie kann. Und wenn sie nur dem Leiden ein Ende bereitet.
An der Praxis ist nur ihre Tochter, noch ein Teenager, aber sie weiß vom Anruf meiner Mutter, hat selber ihre Mutter informiert, die bei einer Freundin den Abend verbringen wollte und nun wegen mir und der sterbenden Katze im Kofferraum nach Hause eilt.
Ich bringe die Katze in die Praxis. Sie atmet tatsächlich noch, wenn auch schwach. Sie hat viel Blut verloren. Die Decke und auch der ganze Kofferraum des Firmenwagens sind versaut. Blut läuft aus Nase, Ohren und auch aus dem After. Offene Wunden hat die Katze scheinbar jedoch nicht. Erst jetzt wird mir klar, wie klein sie noch ist. Sie kann nur eine späte Herbstkatze aus dem vergangenen Jahr sein.
Vermutlich nur deshalb haben die Autos sie nicht voll erwischt. Beate kommt hinzu. Die Katze wird untersucht. Es klingt wie ein Wunder. Sie hat offensichtlich keine Knochenbrüche. Beate vermutet aber schwerste innere Verletzungen. Sie wird vermutlich innerlich verbluten. Aber vielleicht hat sie doch noch eine Chance.
Beate spritzt ihr Morphium. „Nun ist die Kleine vollgedröhnt. Wenn sie jetzt an den inneren Blutungen verstirbt, dann ist das wie einschlafen. Sie wird es gar nicht merken. Aber mal sehen, vielleicht erlebt sie ja den morgigen Tag noch, und dann sehen wir mal weiter.“
Ich fahre weiter. Ich gebe der Katze in Gedanken keine ganze Nacht mehr. Trotzdem bin ich froh mich so entschieden zu haben.
Ich höre ein paar Tage nichts von Beate, bin gedanklich längst wieder bei Teppich oder Parket und den Farben für die Tapeten, da erreicht mich ein Anruf meiner Mutter, ich solle mich doch mal bei Beate melden.
„Willst Du deine Katze gar nicht wieder haben? Die ist so putz munter, die will nach Hause!“ ist ihre Frage am Telefon.
„Meine? Das ist doch gar nicht meine Katze, ich habe sie doch nur überfahren auf der Straße gefunden und sie zu Dir gebracht!“
„Na dann ist es jetzt doch Deine Katze!“
Ja, so geht einem dass, und schon hat man doch wieder eine Katze.
Hier auf den Bildern ist sie schon etwas älter, so ca. 2 Jahre alt. Andere Bilder habe ich leider nicht.

Aimi auf dem Kleiderschrank. Da saß sie früher besonders Morgens immer und wartete darauf dass der Wecker klingelte, dann sprang sie von oben zu mir ins Bett. Frei nach dem Motto, „jetzt aber raus!“ Am liebsten direkt auf mich drauf. Manchmal hatte ich das Gefühl die wartete nur darauf, dass ich sie auf dem Schrank bemerkte, nur um dann erst recht zu springen. 😉

Dabei wollte sie eigentlich nur eines, das Bett für sich!
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Hier noch ein Erinnerungs-Fundstück aus vergangenen Zeiten.

Dieses kleine Kissen mit Schleife war früher ein ständiger Begleiter im Auto auf der Rücksitzbank. Warum?

Das eigentliche „Geheimnis“ verbarg sich auf der Rückseite. Meine Tochter Sarah konnte sich bei Autofahrten stundenlang mit diesem Kissen Beschäftigen.

Und ihm immer wieder sein Geheimnis entlocken…

Nur für das Einpacken waren dann meist immer Mama oder Papa zuständig. So hatten alle immer was zu tun.
Den Teddy hebe ich auf. Vielleicht wird ihn meine Tochter eines Tages in der Hand halten und sich erinnern….
Ich erinnere mich noch genau daran, wie sie immer und immer wieder von mir verlangt hat, den Teddy wieder zu verstecken und es ihr einfach nicht langweilig wurde. Solch kleinen Dinge, aber sie rühren mich bis heute und diese Erinnerungen sind mehr wert, als alles Geld der Welt.
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Denken… – oder eine bittersüße Betrachtung unserer Zeit
Viele Menschen würden eher sterben als denken.
Und in der Tat, sie tun es.
(Bertrand Russell, brit. Philosoph)
Zu gewagt? In einer Zeit, in der abgehalfterte Altstars und drittklassige Jungstars sich gegenseitig beim Würmer fressen und Kakerlaken zertreten um die Einschaltquote balgen und sich dabei auch nicht zu schade sind, Fische aus Plastikteichen im australischen Dschungel zu angeln und anschließend über Mord zu philosophieren, da frage ich mich schon, ob Russell vielleicht doch recht hatte. Dabei unterstelle ich weniger den Protagonisten im Dschungel mangelnden Geist; die sind eher abgezockt genug, auch dem dümmsten noch Kohle aus der Tasche zu ziehen, und sei es nur dadurch, dass diese überteuerte Servicenummern anwählen, um ihren Star weiterhin im Dschungel halten zu können oder nach dem ganzen Showspektakel das Gitarrengeschrammel alternder Griechen oder das Gekrächze eines Deggendorfer Spätpubertierenden in die Charts kaufen.
Aber während die Masse der Gesellschaft den Niedergang derselben proklamiert, und sich 4Millionen Arbeitslose begeistert darüber freuen in Zukunft von einer Agentur betreut zu werden, und nicht länger den Gang zum gelangweilten Beamten antreten zu müssen, während unsere Manager mit anderen vor Gericht darum streiten ob 111 Millionen Abfindung nun Peanuts sind oder nicht. Grüble ich darüber nach ob die Gesellschaft das Denken vielleicht verlernt hat. Sie hat es nie gekonnt? Nun, so weit will ich nicht gehen, denn ich glaube schon, dass früher mehr nachgedacht wurde. Die Frage ist nur woran das liegt?
Ein paar Beispiele:
Fernsehen. Ich erinnere mich noch gut an das Fernsehen der späten 70er und 80er Jahre. Kindersendungen der damaligen Zeit waren „Neues aus Uhlenbusch, Sesamstraße, Sendung mit der Maus oder Peter Lustig. Heute führen solche Sendungen nur noch ein Schattendasein gegen Powerrangers, Teletubbies und ähnliche Komerzkacke, deren einziges Ziel es zu sein scheint, den Bürger schon vom Schnulleralter an zu einem möglichst denkbefreiten Konsumsklaven zu formen. In Sendungen wie GZSZ (‚Gute Zeiten, schlechte Zeiten), DSDS (Deutschland sucht den Superstar) und den schon morgendlich beginnenden Talksendungen von Vera über Ricki bis Türk scheinen die Plattitüden und Klischees lediglich ihre perfekte Vollendung zu finden. Von der Realität des alltäglichen Lebens ist das dort gezeigte Programm mindestens ebenso weit entfernt wie wir von einer Besiedlung des Mars, auch wenn in beiderlei Beziehung uns gerne versucht wird, etwas anderes weis zu machen.
Musik unterliegt heute einer Inflation, wie wir sie beim Geld zuletzt in der Weimarer Republik erlebt haben. Wohin das geführt hat, sollte jedem, der die Schulzeit nicht nur dazu genutzt hat, den Schlaf nachzuholen, den er Nachts vor dem Fernseher versäumt hat, klar sein; die Ergebnisse von Studien wie Pisa &Co. lassen mich jedoch daran zweifeln ob heute noch viele wissen was die Weimarer Republik überhaupt war, geschweige denn das sie wissen was Pisa ist. Doch zurück zur Musik, die eigentlich diesen Namen kaum noch verdient hat, denn das was heute als Popmusik täglich auf den Markt geschmissen wird, klingt auch nicht viel anders als das was 3-5-jährige in der musikalischen Früherziehung zustande bringen. Dank modernster Sampletechnik und Stimmverbesserern wird das ganze dann noch auf ein geldbringendes Klangformat konvertiert und als vollkommen überteuertes Massenprodukt auf den Markt geworfen.
Selbst Bosse in der Musikindustrie haben schon ihre Kollegen zum Umdenken aufgefordert, heute sind sie arbeitslos. Denken scheint in einigen Bereichen nicht nur schwer sondern regelrecht verboten.
Insgesamt scheint mir die höchste Form des Seins, die ein Mensch heutzutage erreichen kann, die zu sein, eine möglichst unbedeutende, merkbefreite, verständnisresistente und konsumgeile Teilmenge eines künstlich Geschaffenen „Wir“ zu sein, das man gemeinhin als Gesellschaft bezeichnet. Die Individualität, die zu leben wir glauben ist dabei auch nicht mehr, als die von Marketingspezialisten entworfene Vakuumpumpe mit Direktanschluss an unser Portemonnaie. Denken scheint mindestens ebenso out zu sein wie das Interesse an Bildung oder Kultur. Das einzige was heute scheinbar noch zählt ist schon zu alten Spontizeiten treffend an dutzende Hauswände gesprüht worden:
Neue Heimat
schöner wohnen, bunter kaufen,
schneller ficken!
Wem das zu wenig Lebensinhalt ist, der kann es ja mal mit „denken“ probieren!
Aber Vorsicht: Eines der gefährlichsten Geräusche die man machen kann, ist laut zu denken!
Leinefelde im Sommer 2004
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