Morgen soll es eine länger Tour, sozusagen als Generalprobe für den Urlaub in Frankreich geben. Heute also dann sozusagen eine Probe zur Generalprobe.
Vorbestelltes Salz und Knoblauch-Öl bei Gut Sannun abholen.
Hin und Zurück sind das ca. 50km, ideal um ein paar Kilometer das Rad zu bewegen. Also los gehts nur um nach gut 2 km in einen so heftigen Regenschauer zu geraten, dass nicht anderes als die Flucht in eine Bushaltestelle bleibt.
Über Achternmeer, die jedes Jahr eine neue lustige Idee haben für ihr Erntefest zu werben, ging es weiter nach Wardenburg.

Durch Wardenburg hindurch, an der Hunte entlang, durch die Felder und unter der Autobahn hindurch, ging es auf rauen aber doch ruhigen Pfaden weiter des Weges.
Diese Wege werden im Verlauf der Strecke zu richtig
schmalen Trails direkt am Steilhang der Hunte entlang. Auch wenn nur ein Teil davon überhaupt mit dem Rad befahren werden darf, ist das schon eine nette Herausforderung und an einigen Stellen zwischen Bäumen und Abhang auf den schmalen Wegen schon auch ein wenig Nervenkitzel.
Sein Bike sollte man recht gut im Griff haben, will man nicht den Abhang hinabrutschen oder gar ein unfreiwilliges Bad in der Hunte nehmen.

Immer wieder sieht man auf der Hunte auch Kajakfahrer oder bei niedrigem Wasserstand sieht man sie auf den dann freiliegenden Sandbänken Pausieren. Manche lassen diese Touren eher gemütlich angehen und genießen die Natur, andere Gruppen sind in ihrer Lautstärke vielleicht nicht gerade eine Erholung für die Natur. Hauptsache, sie lassen keinen Müll am Ufer nach ihren Pausen zurück. 
Nach einigen Kilometern durch den Wald an der Hunte entlang, Ankunft an Gut Sannum. Hier werden Menschen mit einer geistigen, seelischen, körperlichen oder mehrfachen Beeinträchtigung nicht nur betreut, sondern finden auf dem Gut auch vielfach bedarfsgerechte Beschäftigungsmöglichkeiten, stellen dabei eine Vielzahl verschiedenster Artikel her, die zu einem Teil im angegliederten Hofladen erworben werden können.
So wollte ja auch ich heute 500 g vorbestelltes Kräutersalz und eine Flasche Knoblauch-Öl abholen.
Doch leider wurde ich bei meiner Ankunft dann am Hofladen mit diesem Hinweis begrüßt.
Das ist natürlich ein klein wenig ärgerlich, wenn man dafür extra (Hin- und Rückweg zusammengenommen) rund 50 km Radtour auf sich nimmt und dann vor verschlossener Tür steht.
Aber immer positiv sehen, 50 km Radeln durch die Natur, Bewegung und Fitness stehen immerhin auf der positiven „Haben-Seite“.
Eine kleine Entschädigung
in Form von Kaffee und Kuchen habe ich mir dann doch gegönnt. Das Café von Gut Sannum ist durchaus zu empfehlen. Es ist aber sicherlich nicht für jeden Besucher geeignet. Die Bewohner dort können oft aufgrund ihrer Beeinträchtigungen die korrekte Distanz zu fremden Menschen nicht richtig wahren. Wer damit nicht umgehen kann, oder vielleicht sogar mit Hunden im Café einkehrt, sollte auf diese Situation vorbereitet sein. Die meisten Bewohner haben zwar Angst vor Hunden und halten sich daher von ganz alleine fern, aber eben nicht alle. Und einfach mal von einer wildfremden jungen Frau plötzlich in den Arm genommen zu werden, weil sie einen so toll findet, wie sie selbst von sich gibt, und dabei zu merken, dass diese Menschen überhaupt nicht merken was gerade passiert, ist eine Situation, mit der man selbst auch erst einmal umgehen können muss. Entsetztes Herumgeschreie oder gar heftige körperliche Abwehr sind in solchen Situationen überhaupt nicht zielführend.
Ich rate jedem, sich vor einem Besuch im Café über ein solches mögliches Szenario Gedanken zu machen und empfinde es sogar als ein wenig schade, dass Gut Sannum mit seinen Betreuungskräften hier nicht aktiver mit den Besuchern zusammenarbeitet.
Zurück ging es dann über die „Waldautobahn“ wie man das in MTB-Kreisen so nennt, wenn die Waldwege keine herausfordernden Trails darstellen, bis zur alten Jagdhütte.
Die Wege sind recht gut befahrbar und haben nur selten weiche, schwer zu passierende Passagen mit weichem, tiefen Sand, in denen das Bike nur schwer zu kontrollieren ist. Eine umsichtige Fahrweise schadet aber nie.
Gesperrte oder sogar nicht mehr vorhandene Bahnübergänge (bei Komoot gibt es diese noch, sie sind aber bereits vor einiger Zeit, bei der Überarbeitung der Bahnstrecken entfernt worden, zwingen zu einem Umweg über Sandkrug.
Und so geht es einige Kilometer, immer an der Bahn entlang.
Irgendwann kommt man dann schließlich wieder in Wardenburg aus, und der Rest des Weges verläuft dann ebenso, wie bereits die Hinfahrt. Daher auch keine Bilder, es wären ja eh die gleichen. 😉
Am Ende wurde es mit dem Akku etwas knapp, aber auch nur weil ich ihn vorher gar nicht aufgeladen hatte, denn ansonsten würde eine solche Tour natürlich nicht ausreichen meinen Akku auszureizen. Dazu ist sie dann doch zu kurz. Aber immerhin habe ich mit meinen Rad auch die 1.000 km Grenze überschritten. So langsam kommt man in Bereiche, in denen man von eingefahren reden kann.
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