Säuberungswelle rollt weiter

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Säuberungswelle rollt weiter betittelt t-online.de das aktuelle Geschehen in der Türkei. Und ich frage mich gerade, wie froh ich als Autor dieses Beitrags sein kann, nicht in der Türkei zu wohnen. Als Bürger eines freien Landes meine Gedanken einfach so schreiben zu können, ohne befürchten zu müssen in irgendeinem Gefängniss zu landen, staatlicher Willkür ausgesetzt  ohne orgendliches Verfahren, vielleicht einfach so von der Bildfläche zu verschwinden.

Man mag vieles bemängeln an diesem Land. Diesen hohen Grad an Freiheit liebe ich. Wir sollten sehr darauf achten, dass wir uns ihn erhalten oder gar ausbauen.

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Machtergreifung 2.0

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Warum nur erinnert mich so verdammt viel von dem was gerade in der Türkei passiert an die Zeit zwischen 1933 und 1938 in Deutschland. Warum nur schweigen wieder so viele andere Länder und lassen einen Despoten gewähren. Weil er demokratisch gewählt wurde? Das wurde Hitler dann im Prinzip genauso.

Ich finde es erschreckend was da gerade passiert, es ist beängstigend in welcher Geschwindigkeit 10.000 verhaftet werden. Und hat eigentlich mal einer gefragt wie die „Lager“ aussehen, wo sie hingebracht werden? Oder glaubt jemand ernsthaft, es gäbe plötzlich reguläre Gefängnisse mit so viel Überkapazitäten?

Bilder von verhafteten, in Gruppen nackt zusammengepfercht, Männer mit Stöcken und Knüppeln, die auf sie einschlagen. entlassene Richter und Polizisten, eine de Facto Auflösung der Gewaltenteilung, die jede Demokratie haben sollte, und ein Präsident, der sprachlich / rhetorisch immer wieder Öl ins Feuer gießt und noch mehr Härte fordert.

Beänstigend, verstörend, schrecklich und falsch!

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Reif für Europa?

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Was für unruhige Zeiten. Ein Putschversuch des türkischen Militärs, von dem noch nicht einmal ganz klar ist, auf wessen Betreiben er wirklich initialisiert wurde.

Anhänger Erdogans auf dem Taksim Platz
Anhänger Erdogans auf dem Taksim Platz

Verschwörungstheorien hin oder her, ein Präsident der bei einem Putsch von einer „Gabe Gottes“ spricht, von „ausmerzen“, „reinigen“ und „vernichten“ spricht, anstelle Probleme einzugestehen und Dialoge anzubieten. Ein tief gespaltenes Volk zwischen religiösen Fanatismus und säkularem Staat hin und her gerissen und eine Gesellschaft die sich in weiten Bereichen, von Freiheit, über Gleichberechtigung bis hin zu Menschlichkeit, Religionsfreiheit und dem Verständnis für ein europäisches Miteinander so weit entfernt zeigt, dieses Volk ist in keinster Weise reif für Europa.

In der aktuellen Lage, dem Vorgehen der Regierenden der Verfolgungs- und Verhaftungswellen nach dem gescheiterten Putsch und des martialischen auftretens der vermeintlichen Sieger ist dieses Land vielleicht sogar von rudimentären freiheitlichen Grundordnungen weiter entfernt als uns lieb sein dürfte in unserer anbiedernden und in Bezug  auf den Umgang mit Flüchtlingen menschenverachtenden Politik.

Doch was haben wir? Angst um den Verlust einer scheinbaren Demokratie vro unserer Haustür? Angst um Gerechtigkeit, Freiheit oder gar Menschenleben am Rande Europas? Nein wir haben Angst um unsere billigen Urlaubs-Reiseländer und vor noch mehr Türken und Ausländern in unserem Land.

Es ist beschämend für die Menschen und die Menschlichkeit was dort passiert und es ist nooch beschämender wie wir gerade reagieren.

Eine ordentliche Aufarbeitung der Geschehnisse, neutral und vor allem ohne Erdogan und seine Schergen, eine Rückkehr zu den Grundrechten und einer Basisdemokratie wäre angebracht. Für mich hingegen hat die Türkei gerade sämtlichen Sympathiepunkte verspielt, alle Seiten dort vor Ort zusammen.

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