
Das Wetter will heute Morgen so gar nicht mitspielen. Eigentlich wollte ich längst unterwegs sein. Aber hier regnet es gerade so heftig. Das Rauschen des Regenwassers, welches sich in der Zisterne sammelt, ist im ganzen Haus zu hören.
Klar, ich habe Regenkleidung, aber gleich so in die Tour starten? Irgendwie sträubt sich da in mir was. Ist bestimmt nur alberner Aberglauben, man könnte auch sagen gleich am Anfang einmal richtig durch nass, dann hast du es hinter dir, aber da das Wetterradar sagt der Regen zieht nach Nordosten ab, sollte mit ein bisschen Glück ein Ende absehbar sein.
Hoffen wir mal…
Nachtrag:
Wie heißt es so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt? Nachdem es ursprünglich um spätestens 09:30 aufhören sollte zu regnen, aber um 09:40 immer noch ein paar Tropfen vielen, bin ich in der Hoffnung aufs Rad gestiegen, das wird ja laut Wetterradar gleich jeden Moment aufhören zu regnen. Viel länger hätte ich aber auch gar nicht warten dürfen, wollte ich die geplante Fahrtstrecke des ersten Tages überhaupt noch schaffen und nicht erst mitten in der Nacht am ersten Etappenziel ankommen.
Natürlich hörte es, wie man wohl, erwarten darf, wenn es schon einen komplett eigenen Artikel wert ist, überhaupt nicht auf zu regnen. Ganz im Gegenteil, es wurde sogar zwischenzeitlich deutlich heftiger. Und natürlich war ich, ganz in der Annahme, es wird ja sowieso gleich aufhören zu regnen, die paar Tropfen, die da noch kommen, die sind schnell wieder getrocknet, nicht extra in Regenklamotten geschlüpft. Ein Fehler wie sich herausstellen sollte, aber auch die Chance zu lernen und Erfahrungen zu sammeln.
Die neue Wander- / Tourenhose von Revolution Race ist keineswegs in irgendeiner Form wasserabweisend. Sie erreicht nicht einmal das Niveau der alten CEWE-Arbeitshose (einer Hose aus dem CEWE-Mitarbeiterschop vom Hersteller Harko). Sie ist zwar so dünn und auch wenig saugfähig, dass sie auch komplett durchnässt, nicht wie ein nasser schwerer Sack (vergleichbar einer Jeans) einem am Körper hängt, aber trotzdem ist sie nach wenigen Kilometern einfach komplett durchnässt. Da werden auch keine Imprägnierungen irgendetwas helfen, sie würden nur die Fasern verschließen, die eh schon kaum Wasser aufnehmen und, wenn der Regen erst mal endet auch schnell wieder trocknen, aber einen Schutz vor totaler Durchfeuchtung bringt das sicherlich nicht.
Der Schnäppchenkauf vom Billig-Verramscher Zimmermann, eine leuchtgrüne Jacke, ebenfalls von Harko hingegen hat sich abermals als echte Wundertüte erwiesen. Ich habe die Jacke eigentlich gekauft, ohne besondere Vorstellungen von den Fähigkeiten der Jacke zu haben. Für einen Kaufpreis von 12 Euro war sie für mich als eher dünnere Steppjacke in weiter Passform eigentlich nur als billige Überzieh-Jacke gekauft worden, für den Fall es würde mal unterwegs ein bisschen kühler werden. Wie sich aber gleich bei der ersten Fahrt herausstellte, war die Jacke so gut wie Wasserdicht, was mich wirklich überrascht hat. Bei einer Recherche, was ich da eigentlich genau gekauft habe, denn die Jacke hat einen seitenverkehrten Reißverschluss und kleine Ösen, als könne man daran etwas befestigen, stellte sich heraus, dass dies eigentlich eine Innenjacke aus einer gesamten All-Wetter-Kombination ist, bei der aber allein die Innenjacke noch immer über Harko erhältlich ist und offiziell allein schon einen Preis von über 70 EUR hat. Da hatte ich also wirklich ein Schnäppchen ungeahnter Qualität gemacht.
Während also tatsächlich die Jacke, mich zumindest am Oberkörper auch heute trocken hielt, war der Rest aber ziemlich durchnässt und selbst in die so viel gelobten Ortlieb-Taschen kroch die Feuchtigkeit allmählich hinein.
Die Hoffnung bleibt aber, dass das Wetter nicht die ganze Zeit so bleiben wird. Vielleicht ist da diesbezĂĽglich Verlass auf die Wettervorhersage.
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