Was für unruhige Zeiten. Ein Putschversuch des türkischen Militärs, von dem noch nicht einmal ganz klar ist, auf wessen Betreiben er wirklich initialisiert wurde.
Verschwörungstheorien hin oder her, ein Präsident der bei einem Putsch von einer „Gabe Gottes“ spricht, von „ausmerzen“, „reinigen“ und „vernichten“ spricht, anstelle Probleme einzugestehen und Dialoge anzubieten. Ein tief gespaltenes Volk zwischen religiösen Fanatismus und säkularem Staat hin und her gerissen und eine Gesellschaft die sich in weiten Bereichen, von Freiheit, über Gleichberechtigung bis hin zu Menschlichkeit, Religionsfreiheit und dem Verständnis für ein europäisches Miteinander so weit entfernt zeigt, dieses Volk ist in keinster Weise reif für Europa.
In der aktuellen Lage, dem Vorgehen der Regierenden der Verfolgungs- und Verhaftungswellen nach dem gescheiterten Putsch und des martialischen auftretens der vermeintlichen Sieger ist dieses Land vielleicht sogar von rudimentären freiheitlichen Grundordnungen weiter entfernt als uns lieb sein dürfte in unserer anbiedernden und in Bezug auf den Umgang mit Flüchtlingen menschenverachtenden Politik.
Doch was haben wir? Angst um den Verlust einer scheinbaren Demokratie vro unserer Haustür? Angst um Gerechtigkeit, Freiheit oder gar Menschenleben am Rande Europas? Nein wir haben Angst um unsere billigen Urlaubs-Reiseländer und vor noch mehr Türken und Ausländern in unserem Land.
Es ist beschämend für die Menschen und die Menschlichkeit was dort passiert und es ist nooch beschämender wie wir gerade reagieren.
Eine ordentliche Aufarbeitung der Geschehnisse, neutral und vor allem ohne Erdogan und seine Schergen, eine Rückkehr zu den Grundrechten und einer Basisdemokratie wäre angebracht. Für mich hingegen hat die Türkei gerade sämtlichen Sympathiepunkte verspielt, alle Seiten dort vor Ort zusammen.
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