Es gab mal eine Zeit, da wäre es unvorstellbar gewesen, Silvester nicht im Kreise der Familie zu feiern. Nicht dass wir große Partys mit Gästen veranstaltet hätten, noch das wir überhaupt großartig gefeiert hätten, so dass das Event den Namen „Feier“ wirklich verdient hätte. Trotzdem, vor allem so lange wir selber in der damaligen Clique nicht alle 18 oder älter waren, gehörte es sich so, dass wir Silvester zu Hause erwartet wurden.
Aber auch wir wollten wie die „großen“ mit Freunden zusammen „Silvester“ feiern. So entstand damals eine etwas komisch anmutende Tradition, die sich tatsächlich viele Jahre lang hielt. Wir verlegten unsere Feier in der Clique einfach auf einen Tag zuvor. Sprich wir feierten bereits am 30.12. unsere damals sogenannte „One-Day-Before-Party“.
Wie heißt es doch in einem alten Trinkspruch, ein Anlass zum Feiern findet sich immer. 🙂
Und so kamen Freunde aus dem Gymnasium der Kumpels, eigene Freundinnen und nach und nach andere Personen hinzu.
Irgendwann waren wir dann natürlich alt genug unsere Silvester-Partys auch wirklich an Silvester feiern zu können und taten das auch. Im Kreis der Clique aber nur ein paar ganz wenige Jahre, denn schnell ergab sich eine andere Problematik. Wir alle wurden Erwachsen, gingen mehr und mehr unsere eigene Wege, außerhalb der Clique. Es wurde auswärts studiert, es ergaben sich neue Cliquen mit denen man plötzlich Silvester feiern wollte. Es wurden Familien gegründet oder der Lebensmittelpunkt verlagerte sich auf Grund beruflicher Veränderungen.
Schnell wurde der 31.12. wieder zu einem Problem, viele andere meldeten sich bei den einzelnen Teilnehmern, andere Freunde, neue Familien, Kollegen, die auch alle einen Anspruch auf eine Silvesterparty anmeldeten, und so kamen wir schnell wieder auf den 30.12. als unseren Termin zurück.
Erst im Laufe der Jahre schlief diese Tradition ein und bleib irgendwann auf der Strecke.
In den Sinn kam mir diese Erinnerung heute, als ich von einer Kirche in Madrid las, in der bereits am 30.12. jedes Jahr eine immer größer werdende „Silvesterparty“ stattfindet. Ursprünglich als eine Generalprobe der Kirche für ein Glockenspiel gedacht, wurde daraus ein kleines Happening von Anwohnern, die die Generalprobe für eine vorgezogene Feier nutzten. Inzwischen ist daraus eine richtig große Party geworden.
Also sag ich schon mal auf ein gutes 2017! 😉
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